Der Wettstreit zwischen Sonne und Wind

Der Wind und die Sonne gerieten eines Tages darüber in einen Streit,
wer es von den beiden wohl schneller schaffen würde,
den Wanderer dazu zu bringen, seine Jacke auszuziehen.

"Ok", sagte der Wind "Lass uns einen Wettkampf dazu machen."

Der Wind begann.
Er blies so fest er nur konnte und stürmte und tobte und wollte dem Mann
seine Jacke mit Gewalt vom Leib reißen.
Aber der Wanderer zog seine Jacke nur immer fester um sich und
hielt sie mit beiden Händen fest.
Nach einer ganzen Weile gab der Wind auf.

Dann war die Sonne an der Reihe.
Sie wählte einen anderen Weg: Liebevoll sandte sie dem Wanderer ihre warmen Strahlen.
Und es dauerte nicht lange, bis er die Jacke aufknöpfte und sie ganz auszog.

nach der Fabel von Aesop


Die drei Siebe

Eines Tages kam ein Bekannter zum griechischen Philosophen Sokrates gelaufen.

"Höre, Sokrates, ich muss dir berichten, wie dein Freund...."
"Halt ein" unterbrach ihn der Philosoph.
"Hast du das, was du mir sagen willst, durch drei Siebe gesiebt?"

"Drei Siebe? Welche?" fragte der andere verwundert.
"Ja! Drei Siebe! Das erste ist das Sieb der Wahrheit.
Hast du das, was du mir berichten willst,
geprüft ob es auch wahr ist?"
"Nein, ich hörte es erzählen, und..."

"Nun, so hast du sicher mit dem zweiten Sieb, dem Sieb der Güte, geprüft.
Ist das, was du mir erzählen willst - wenn es schon nicht wahr ist - wenigstens gut?"
Der andere zögerte.
"Nein, das ist es eigentlich nicht. Im Gegenteil....."

"Nun", unterbrach ihn Sokrates. "so wollen wir noch das dritte Sieb nehmen und uns fragen,
ob es notwendig ist, mir das zu erzählen, was dich so zu erregen scheint."
"Notwendig gerade nicht...."

"Also", lächelte der Weise, "wenn das, was du mir eben sagen wolltest,
weder wahr noch gut noch notwendig ist,
so lass es begraben sein und belaste weder dich noch mich damit."
Quelle unbekannt




Versammlung in der Werkstatt




Akzeptanz

Die Werkzeuge in der Werkstatt des Zimmermanns hielten eine Versammlung ab.
Es war ein Treffen der Werkzeuge, um ihre Differenzen beizulegen.

Der Hammer war der Vorsitzende.
Die Anwesenden teilten ihm mit, dass er zurücktreten müsse.
Die Ursache?

Es war zu laut!



Er protestierte: „Wenn ich deshalb die Werkstatt verlassen muss,
dann hat die Schraube auch zu gehen. Ihr müsst sie nur dauernd drücken
und drehen, damit sie überhaupt etwas tut.“



Darauf protestierte die Schraube:
„Wenn ich gehe, dann muss das Sandpapier auch gehen.
Es ist viel rauer, als es zu sein hat!



Das Sandpapier erwiderte:
„Und was ist mit dem Zollstock?
Er legt dauernd seinen Maßstab an andere an und tut dabei so,
als sei er der einzig Richtige!“



Mitten in der Diskussion trat der Zimmermann in die Werkstatt.
Er band sich eine Schürze um und begann seine Arbeit.

Er benutzte den Hammer, Sandpapier, Zollstock und Schraube.

Schließlich wurde aus dem groben Holz ein schönes Schachspiel.



Nachdem die Tagesarbeit geschafft und die Werkzeuge wieder allein waren,
stand die Säge auf und sagte:
„Brüder, ich bin der festen Überzeugung,
dass wir alle Werkzeuge in der Hand des Zimmermanns sind.

Wir alle haben Defekte,
aber der Zimmermann arbeitet mit unseren Qualitäten.

Das ist es, was uns wertvoll macht.
Also lasst uns nicht an unsere schlechten Punkte denken sondern
konzentrieren wir uns auf die Nützlichkeit unserer guten Punkte."

Es wurde dann festgestellt:
der Hammer war stark,
die Schraube vereint und gibt Kraft,
das Schleifpapier war etwas Besonderes, um Dinge zu verfeinern und zu glätten
und der Zollstock war präzise und genau.

So waren sie nun in der Lage, ein Team zu bilden und hochwertige Sachen zu produzieren.
Jetzt waren sie stolz auf ihre Stärken und konnten gut zusammen arbeiten.



Auch Du bist ein Werkzeug in Gottes Hand.
Und wenn Du dich nur als kleine Schraube betrachtest:
jedes Teilchen wird gebraucht.
Wir alle haben Stärken und Schwächen.
Wir alle haben ein Ziel.
Wir alle möchten doch Mitarbeiter des Zimmermanns sein!

Verfasser unbekannt