Kennen Sie die Geschichte von der
Feldmaus Frederick?
In dieser Geschichte geht es um eine Mäusefamilie, die sich eifrig mit Körnern,
Beeren und Nüssen eindeckt, um sich auf den herannahenden Winter vorzubereiten.
Alle, bis auf Frederick.
Dieser sitzt nur da und sammelt Sonnenwärme, sammelt Farben, sammelt Wörter.
Sagt er.
Natürlich sind die anderen Mäuse nicht begeistert.
Sie arbeiten hart, warum darf er also faulenzen?
Trotzdem lassen sie ihn gewähren und fahren fleißig fort,
gemeinsam einen großen Vorrat anzulegen.
Als der Winter kommt, ziehen sich die Mäuse in ihr Versteck
zwischen den Steinen zurück und erleben zuerst eine glückliche Zeit.
Denn schließlich haben sie immer volle Bäuche, haben viele Ideen,
über die sie sich austauschen können, und sie haben einander.
Irgendwann wird das Futter weniger, die Gedanken werden trüber,
die Erinnerungen an die warmen Tage schwächer.
Auf diesen Moment hat Frederick nur gewartet.
„Macht die Augen zu!“, fordert er seine Mäusegeschwister auf.
Dann erzählt er ihnen von goldenen Sonnenstrahlen,
von roten Mohn- und blauen Kornblumen,
von den grünen Blättern der Bäume und Büsche.
Und er dichtet sogar, reiht schöne Wörter wie die Perlen einer Kette aneinander.
Die Mäuse freuen sich, es herrscht wieder Lachen zwischen den Steinen.
Das bringt die Mäusefamilie heil durch den Winter und
lässt sie trotz der langen Dunkelheit nicht den Mut verlieren.
So kurz vor dem Erntedankfest denke ich oft an diese Geschichte.
Genauso wie die Mäuse sammeln wir Menschen vor dem Einbruch der Kälte
die Früchte des Sommers und ernten,
was Gott auf den Feldern und in unseren Gärten hat reifen lassen.
Wir danken Gott und vertrauen darauf,
dass wir auch im Winter unser tägliches Brot bekommen.
Aber die Geschichte von Frederick macht auch einmal mehr bewusst,
dass der Mensch bekanntlich nicht vom Brot allein lebt,
„sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4).
Jeden Tag kaufen wir ein, wir kochen, wir bereiten zu und wir essen mehrmals.
Aber was tun wir, um unsere Seele zu füttern?
Frederick erinnert uns daran, wie wichtig es ist, nicht nur körperlich für uns zu sorgen.
Ich persönlich bin fast täglich auf der Suche nach den Sonnenstrahlen,
Farben und Wörtern, die meine Seele satt machen.
Manchen Hunger konnte schon Gottes Wort stillen.
Wie ist es bei Ihnen?
Kann ich Sie auch für eine kleine Bibelmahlzeit begeistern?
Rebecca Nicklaus,
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